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Sicheres Surfen 07.02.2005
  ist keine Frage der eingesetzten Technik, sondern des umsichtigen Verhaltens im Umgang mit dem Internet und E-Mails.
  Die Technik kann uns nur einen passiven Schutz gewähren, wie z.B. beim
Auto: Gehäuse, Bremsen, ABS usw. bieten ein ständig weiterentwickeltes
Sicherheitsambiente welches uns aber nur dann einen hinreichenden
Schutz gewährt, wenn wir aktiv werden und die Sicherheitstechnik
umsichtig anwenden. Das gleiche gilt für den Computer im Internet.

Die am häufigsten propagierte Sicherheitstechnik ist die Firewall und
der Virenscanner. Die hier versprochene Sicherheit ist allzu
trügerisch, die meisten Firewalls werden standardmäßig installiert und
nicht auf die Bedürfnisse des Anwenders angepasst. Dieses Versäumnis
ist nicht unbedingt den Anwendern anzulasten, diese sind aus eigener
Erfahrung in der Regel nicht in der Lage eine Firewall zu modifizieren.
Mit Firewall-Regeln und deren Anwendung haben sogar einige, ansonsten
gestandene, Administratoren ihre Schwierigkeiten. Anders sieht es mit
Virenscannern aus, durch den Online-Update-Service sind diese zumindest
einigermaßen auf dem Laufenden.

Wie sieht es aber mit den Browsern und Mail-Klienten aus? Die meisten
Browser beinhalten Mail-Klienten (Composer), aber es gibt auch
eigenständige wie Kmail unter Linux, oder von Providern wie z.B. AOL
oder web.de. Der wohl am kontroversesten diskutierte Browser ist der
Internet Explorer mit seinen Schwachstellen. Die Empfehlungen reichen
vom Abschalten von Funktionen (z.B. Aktiv-X) bis hin zum Wechsel zu
anderen Browsern. Nur nutzt dies etwas? Nicht wenn der Benutzer sich
nicht aktiv um seine Sicherheit im Internet, und zwar selbst, kümmert.
Es dürfte mittlerweile allgemein bekannt sein, dass Würmer und Trojaner
nicht nur durch E-Mails verbreitet werden, auch der Besuch einer
manipulierten Webseite reicht um seinen eigenen Rechner zu infizieren.
Hierzu werden sie durch interessante Angebote oder Artikel per E-Mail
oder Suchmaschine (!) animiert diese Webseite aufzurufen. Bei den
E-Mails hat es sich schon mehr oder weniger herumgesprochen, dass
bestimmte Dateitypen, insbesondere von unbekannten Absendern, nicht
angeklickt werden sollten.

Aber, und hier trifft es häufig den Internet Explorer, die
Standardeinstellungen sind oder waren so eingestellt, dass Dateianhänge
von E-Mails automatisch geöffnet wurden. Wurde dies ausgeschaltet blieb
trotzdem die Option eingeschaltet "bekannte Dateitypen ausblenden" .

Wo ist das Problem? Die meisten werden sich an ihre PC-Grundlagen
erinnern in denen erklärt wurde, dass Dateinamen sich aus Namen und
Dateityp, getrennt durch einen Punkt, zusammensetzen (name.exe,
name.doc). Wenn sie also eine Mail bekommen in der sie beglückwünscht
werden für ihre Anmeldung zu YXZ und die als Anhang die Datei
"IhreAnmeldedaten.txt" enthält, werden leider immer noch mindestens 80%
aller Empfänger auf diese Datei klicken um zu erfahren wozu sich sich
angemeldet haben. Wäre die oben
genannte Option ausgeschaltet, würde sich die Datei als
"IhreAnmeldedaten.txt.exe" präsentieren. Was sich in dieser Datei jetzt
wirklich verbirgt ist wohl nicht mehr schwer zu erraten.

Noch schlimmer wird es jedoch wenn diese Mail scheinbar von einem
bekannten Absender stammt. Hier würde so gut wie jeder Dateien öffnen
die sich "Bericht.txt", "Memo.doc", "Einladung.pic", "Urlaubsfotos.jpg"
usw. nennen. Das Fälschen von Absenderadressen ist eine der leichtesten
Übungen, das wie werde ich hier aber nicht erklären. Ergänzend möchte
ich darauf hinweisen, dass es z.B. bei der Datei "Memo.doc" nicht
darauf ankommt dass die Datei tatsächlich "Memo.doc.exe" heisst, selbst
wenn es sich tatsächlich um eine .doc Datei handelt kann sie Macroviren
enthalten.

Zusammenfassend würde sich aktive Sicherheit so darstellen, dass trotz
aller technischen Sicherheitseinrichtungen das verantwortliche Handeln
beim Benutzer bleibt. Sicherheit vor Komfort geht, weshalb manche
Funktion besser ausgeschaltet bleibt. Wird ein Wechsel zu einem anderen
Browser vorgezogen, dann sind auch bei diesem die Standardeinstellungen
zu überprüfen und unsichere Funktionen auszuschalten. Am wichtigsten
ist aber das eigene Verhalten dem Gefährdungspotenzial anzupassen und
nicht bedenkenlos überall hin zu surfen (das schliesst auch Links von
nicht manipulierten Seiten ein) und im E-Mail Verkehr sehr genau darauf
zu achten von wem eine Mail kommt und Anhänge nur nach Absprache und in
abgesprochenen Dateiformaten öffnen. Am besten wäre, unter Bekannten
E-Mails nur signiert oder signiert und verschlüsselt zu versenden. Der
Absender kann gefälscht werden, eine Signatur nicht.

Für weitere Informationen, insbesondere über Krypthografie, stehe ich
gerne zur Verfügung. E-Mail: urs@rolfschaumburg.com oder Tel.
040/88936224
   
   
   
Eingestellt von*:   Rolf Schaumburg
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