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Stress ist nicht zwingend etwas Negatives und Belastendes. Stress ist ein Reaktionsprogramm in uns, das uns zu Höchstleistungen auflaufen und mit neuen Herausforderungen fertig werden lässt. Es darf aber kein Dauerzustand werden! Der Körper benötigt nach Belastungs-Hochphasen nicht ausreichende Zeit zur Erholung. Wenn dies nicht gewährleistet ist, kann dies dazu führen, dass das Körperprogramm „Stress“ auch dann abläuft, wenn es gar nicht nötig wäre! Diese Daueranspannung wirkt sich sowohl auf die Psyche als auch auf den Körper aus. Sie begünstigt leichte, aber durchaus auch schwere Krankheiten. Wir fühlen uns ängstlich oder hilflos, denken „das schaffe ich nicht“. Unser Körper quält uns mit Übelkeit oder einem Mangel an Energie. Manche schlafen schlecht, andere starten den großen Aktivismus. Wenn Sie sich also nicht wohl fühlen, Ihre Gedanken Sie quälen, Sie körperliche Beschwerden haben und/oder mit Ihrem Verhalten unzufrieden sind, könnte es sein, dass Sie zu viel Stress haben. Besonders gefährlich ist die Kombination von dauerhaft hoher Belastung mit risikoreichem Verhalten, wie Rauchen, Alkoholmissbrauch, mangelnde Bewegung und schlechte Ernährung – keine untypischen Verhaltensweisen von Menschen, die dauerhaft in Stress sind.
Stressverminderung durch körperlich-seelische Entspannung Durch körperliche Bewegung können Stresshormone vom Körper schneller abgebaut und Anspannung vermindert werden. Außerdem steigert sie unsere Belastbarkeit. Wir bewerten uns selbst und schwere Situationen günstiger – wir fühlen uns weniger bedroht. Probieren Sie es! Mit Sport, Yoga, Qi Gong oder den klassischen Entspannungstechniken, wie Autogenes Training, Progressive Muskelrelaxation und Meditation.
Veränderung der stressigen Situationen Nur mit eigenen aktiven Handlungen, können wir eine angenehmere Situation schaffen, die uns mehr Wohlbefinden ermöglicht. Wir können zum Beispiel belastende Umweltsituationen ändern, indem wir aus der Wohnung an einer verkehrsreichen Straße in eine ruhiger gelegenere ziehen. Frei nach dem Motto: putzt Du noch oder lebst Du schon?, können wir uns Unterstützung suchen. Es gibt auch viele Techniken des Zeitmanagements, aus denen wir uns die heraussuchen können, die uns weiterhelfen. Kennen Sie beispielsweise die Entlastungs-Fragen? Warum gerade ich? Warum gerade jetzt? Warum so? Warum überhaupt? Wer sich diese Fragen öfter stellt, kann meistens einige „Ich muss noch“-Aktivitäten delegieren, verschieben, vereinfachen oder sogar ganz verwerfen – welche Erleichterung!
Stressverminderung durch förderliche Gedanken, Bewertungen und Einstellungen
Dies ist der wohl wirkungsvollste Weg zu weniger Anspannung, denn er kann auch helfen, wenn es mit den guten Vorsätzen „mehr Sport“, „bessere Ernährung“, „Tagespläne und Wochenpläne erstellen“, bei aller Einsicht wie gut das doch wäre, einfach nicht klappen will.
Der Gedanke: „Du musst Dich anstrengen!“ ist unterm Strich nicht förderlich. Gibt es Erfolg nur, wenn wir uns permanent wahnsinnig anstrengen? Nein! Aber es ist eine Illusion, die sehr verbreitet ist. Besser ist beispielsweise: „Ich schaffe alles - mit Ruhe und Geduld!“ Um für sich einen solche neue Haltung zu etablieren bedarf es aber in der Regel einigen Trainings, denn über Jahrzehnte antrainierte Überzeugungen - die ja in vieler Hinsicht gut funktioniert haben – sind hartnäckig. Es geht aber, wenn man wirklich will und „Mit Ruhe und Geduld!“ einen solchen Entwicklungsprozess angeht. Und es gibt Menschen, die uns dabei unterstützen und anleiten können, wie zum Beispiel Coaches.
Was Sie sofort tun können, um Ihre Gedanken in positivere Bahnen zu lenken?
1. Schreiben Sie ein Ressourcen-Tagebuch! Jeden Abend schreiben Sie die Momente auf, die Ihnen gut getan und Kraft gegeben haben. Das können Kleinigkeiten sein: das gemeinsame Lachen mit Kollegen über einen wirklich guten Witz, das Kuscheln mit den Liebsten auf dem Sofa, der Saunabesuch am Wochenende.
2. Grübeln sie nicht über stressige Situation. Das kreative Nachdenken über mögliche Lösungswege ist erlaubt, aber wenn Sie sich beim unförderlichen Grübeln erwischen, sagen Sie sich laut: „STOP“!
Der Artikel erschien im BPW Journal 2/2008 (BPW = Business and Professional Women - Germany e. V.) |