Das generelle Ziel des Konfigurationsmanagements (KM) ist es, stets genau zu wissen, was in Produkten während der Produktion oder im laufenden Betrieb eingebaut wurde und noch eingebaut wird. KM muss dafür sorgen, dass das physische Produkt mit dem Produktdesign zu 100 % übereinstimmt. Dieser sogen. Konformitätsnachweis die Hauptaufgabe des KM. Das heißt, es gilt nachzuweisen, dass das Produkt auch tatsächlich dem Design entspricht. Umgekehrt wird erwartet, dass das Design eine exakte Abbildung des physischen Produkts ist.
Die meisten Organisationen haben damit Probleme – trotz Einführung von KM und Prozessverbesserungsinitiativen wie Six Sigma, CMMI, ITIL etc.: physische Produkte und das Produktdesign stimmen nicht immer überein. Ursache dafür sind die vielen Änderungen an den Produkten und am Design und ein langsamer, schwerfälliger Änderungsprozess. Aus diesem Grund wurde eine erweiterte KM-Version namens CMII entwickelt. CMII ist ein branchenneutraler und universell verwendbarer Prozess. Er liefert die Grundprinzipien für den effizienten Umgang mit dokumentierten Informationen.
CMII steht für „Configuration Management Two“ – sozusagen eine Neuauflage des traditionellen KM wie es in den 1960-er Jahren im militärischen Umfeld entwickelt wurde.
Traditionelles KM und CMII im Vergleich
Das traditionelle KM ist eine Disziplin, die technische und verwalterische Regeln auf den Lebenszyklus von Konfigurations-Items (CIs)** angewendet um:
1. funktionale und physische Merkmale eines CIs identifizieren und dokumentieren
2. Änderungen an CIs und deren Dokumentation kontrollieren
3. Informationen aufzeichnen und weiterleiten, die gebraucht werden, um CIs effektiv zu lenken, inkl. des Statusses vorgeschlagener und bestätigter Änderungen
4. CIs prüfen, um die Übereinstimmung mit dokumentierten Anforderungen zu bestätigen
CMII berücksichtigt alle Informationen, die die Sicherheit, die Qualität, den Terminplan, die Kosten, den Gewinn oder die Umwelt beeinflussen können.
CMII steuert Produkte, Einrichtungen und Prozesse, indem ihre Anforderungen inkl. Änderungen gesteuert werden.
CMII gewährleistet, dass die Ergebnisse übereinstimmen, indem folgende Punkte konsequent angewandt werden:
1. Änderungen in den täglichen Geschäftsablauf integrieren
2. die Wiederverwendbarkeit von Standards und bewährte Methoden optimieren
3. beständige Klarheit, Prägnanz und Gültigkeit aller Anforderungen sicher stellen
4. die Punkte 1, 2 und 3 jedem Betroffenen präzise vermitteln
Die Ausbildung zum CMII Certified
* nicht verwechseln mit CMMI = Capability Maturity Model Integration
** Configuration Item / Konfigurationseinheit = Einheit innerhalb einer Konfiguration, die eine Endgebrauchsfunktion erfüllt
(aus: ISO 10007)