Mobbing ist Psychoterror am Arbeitsplatz. Mobbing findet statt, wenn die Angriffe auf eine Person keine Ausnahme mehr sind, sondern systematisch und über einen längeren Zeitraum hinweg erfolgen und das Ziel haben, die gemobbte Person auszugrenzen. Die Auslöser für Mobbing können ungelöste oder nicht bearbeitete Konflikte im Team oder in der Abteilung sein. Ein Sündenbock wird gesucht. In der Regel werden die Mobbinghandlungen am Anfang von einem Täter initiiert. Schnell gelingt es allerdings dieser einzelnen Person, andere für sich einzunehmen und gegen das Mobbing-Opfer aufzustacheln. Es geht nach dem Motto „Steter Tropfen höhlt den Stein bzw. das Opfer“.
Mobbende Personen zermürben systematisch die von ihnen ausgesuchten Mobbing-Opfer, bis diese psychisch und physisch am Ende sind. Die Folgen sind für Betroffene katastrophal - sie brechen seelisch und körperlich zusammen. Sie haben kein Selbstbewusstsein mehr und keine Kraft mehr sich zu wehren. Viele Mobbingfälle enden mit dem Verlust des Arbeitsplatzes und oft sogar mit Frühverrentung.
Von Mobbing betroffene Personen brauchen professionelle Hilfe. Es gilt, die eigene Energie, die eigene Motivation und die eigenen Ressourcen wieder zu finden und aufzubauen. Vertrauen in sich und die Umwelt wieder zu erlangen. Dafür gibt es ärztliche, therapeutische und psychologische Hilfe. Mobbing-Beratungen, arbeitsrechtliche Beratungen, Coaching, Mediation - was für die einzelnen Mobbing-Betroffenen der richtige Weg ist, dies muss jeder/jede für sich selbst herausfinden. Meistens müssen mehrere Beratungen durch verschiedene Fachleute parallel in Anspruch genommen werden.
Mobbing ist ein Führungsproblem
Führungskräfte sind gefordert, Konflikte nicht unter den Teppich zu kehren sondern Konflikte zu erkennen und anzunehmen. Ihre Verantwortung ist es, ein Klima zu schaffen, indem es möglich ist, über Unstimmigkeiten und Konflikte am Arbeitsplatz zu sprechen und offen damit umzugehen.
Unklarheiten in der Arbeitsorganisation, Umstrukturierungsmaßnahmen, Personalmangel, Defizite im Führungsstil sind nur einige Beispiele für Ursachen, die den Nährboden für Mobbing bilden. Da Mobbing sich möglicherweise nie gänzlich verhindern lassen wird, gilt: Eine Führungskraft hat nicht versagt, wenn in ihrem Bereich ein Mobbing-Fall auftritt, sondern erst dann, wenn sie ihn nicht zur Kenntnis nehmen will und nicht dagegen einschreitet.
Präventive Maßnahmen zur Minimierung des Mobbingrisikos in Unternehmen sind beispielsweise: Seminare zur Konfliktbewältigung, Mobbing- oder Konfliktbeauftragte benennen, Betriebs- oder Dienstvereinbarungen über den Umgang mit Mobbing.
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